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Die hier vorgestellten Lebensbeschreibungen von Dichterinnen und Dichtern sowie alle vorangegangenen Lebensbeschreibungen können im Archiv als pdf-Dokumente abgerufen werden - zum Ausdrucken und Nachlesen ...
Auf derselben Seite befindet sich ein Verzeichnis von Bibliografien zu einzelnen Schriftstellerinnen und Schriftstellern.
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Man erwarte nicht, daß das Dasein
mit Tod und Leben, Lust und Schmerz
ein Einmaleins ist.

Alfred Döblin – aus „Unser Dasein“

    Alfred Döblin
(1878-1957)

Quelle: DLA-Marbach


1878-1888. GEBURT UND KINDHEIT

Alfred Döblin erblickt am 10. August 1878 in Stettin das Licht der Welt – als viertes Kind von Max und Sophie Döblin. 1885 Einschulung. Drei Jahre später verlässt der Vater, von Beruf Schneider, die Familie – ein Ereignis, das Alfred Döblin ein Leben lang prägen wird. Er bezeichnet es als seine ‚Vertreibung aus dem Paradies’.
Die Mutter zieht mit den Kindern nach Berlin, wo die Familie in ärmlichen Verhältnissen lebt.

Alfred Döblin über seinen Vater:

Über Nacht hat er uns alle in Not gestoßen und zu Bettlern gemacht. Er war ein Lump, nehmt nur alles in allem.

(zitiert nach Oliver Bernhardt: Alfred Döblin)


1888-1905. SCHULE UND STUDIUM

1891 Gymnasium. 1896 verfasst Alfred Döblin seinen ersten größeren Prosatext: „Modern. Ein Bild aus der Gegenwart“. 1900 Abitur. 1900-1904: Studium der Medizin mit den Schwerpunkten Neurologie und Psychiatrie in Berlin und Freiburg. 1905 Promotion. November 1905: Anstellung als Assistenzarzt an der Kreisirrenanstalt Karthaus-Prüll in Regensburg.
In diesen Jahren verfasst Alfred Döblin eine Reihe von Erzählungen, die später unter dem Titel „Die Ermordung einer Butterblume“ veröffentlicht werden – darunter auch die gleichnamige Novelle. Weitere Texte aus dieser Zeit werden ebenfalls erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht – einige sogar erst nach dem Tod Döblins.

Alfred Döblin – aus „Die Ermordung einer Butterblume“:

(…) Er ging ruhig. Warum keuchte er? Er lächelte verschämt. Vor die Blumen war er gesprungen und hatte mit dem Spazierstöckchen gemetzelt, ja, mit jenen heftigen, aber wohlgezielten Handbewegungen geschlagen, mit denen er seine Lehrlinge zu ohrfeigen gewohnt war, wenn sie nicht gewandt genug die Fliegen im Kontor fingen und nach der Größe sortiert ihm vorzeigten. (…)


1906-1914. DICHTER UND ARZT

1906: Rückkehr nach Berlin – Tätigkeit als Assistenzarzt an Berliner Kliniken. 13. Februar 1911: Verlobung mit Erna Reiss (1909 kennengelernt). Oktober 1911: Eröffnung einer Kassenarztpraxis. Geburt des Sohnes Bodo Kunke am 14. Oktober – Bodos Mutter ist die Krankenschwester Frieda Funke, mit der Alfred Döblin eine langjährige Liebesziehung unterhält. Im selben Jahr erscheint der Novellenband „Die Ermordung einer Butterblume“. 1912: Austritt aus der Jüdischen Gemeinde. Hochzeit mit Erna Reiss am 23. Januar 1912 – Geburt des Sohnes Peter Döblin am 27. Oktober.

Alfred Döblin über den Arzt (und Dichter) Döblin:

Ich ging als Assistent in mehrere Irrenanstalten. Unter diesen Kranken war mir immer sehr wohl. Damals merkte ich, daß ich nur zwei Kategorien Menschen ertragen kann neben Pflanzen, Tieren und Steinen: nämlich Kinder und Irre. Diese liebte ich immer wirklich.

(zitiert nach Oliver Bernhardt: Alfred Döblin)


1914-1918. ERSTE WELTKRIEGSERFAHRUNG

1914-1918 Erster Weltkrieg

Dezember 1914: Einberufung als Militärarzt nach Saargemünd. 17. März 1915: Geburt des Sohnes Wolfgang Döblin – im Juni zieht die Familie nach Saargemünd. Juli bis August 1916: Kuraufenthalt in Bad Kissingen aufgrund eines Magen-Darm-Leidens. August 1916: Alfred Döblin erhält den Fontane-Preis für den im selben Jahr erschienen Roman „Die drei Sprünge des Wan-lun“ (Fertigstellung im Mai 1913); das Werk gilt als einer der bedeutendsten Romane des Expressionismus. Frühjahr 1917: Lazarettaufenthalt aufgrund einer Typhus-Erkrankung. 20. Mai 1917: Geburt des Sohnes Klaus. 2. August 1917: Versetzung nach Hagenau. 14. November 1918: Nach dem Kriegsende kehrt die Familie nach Berlin zurück.

Alfred Döblin über den Militärarzt Döblin:

Ich bin ordinierender Arzt, habe drei Baracken zu je 20 schweren Fällen. Wir sind 12 Ärzte, an der Spitze ein Chefarzt (Stabsarzt); zwei Berliner Ärztinnen sind drolliger Weise auch hier, freiwillig mit besonderem Vertrag, haben auch Stationen wie wir; also die Ärztenot. Man ißt in einem bestimmten Hotel gemeinsam, – ich mache nicht mit, oder nur gelegentlich. Wer soll diese Gesellschaft in der Nähe aushalten. Sie ist grausig; Kleinbürger, die sich gegenseitig beklatschen, Geschwätz unter einander her tragen.

(zitiert nach Oliver Bernhardt: Alfred Döblin)


1919-1932. BERLINER DICHTUNGEN

12. März 1919: Alfred Döblins Schwester Meta wird bei Unruhen in Berlin getötet. Ab Juni 1919: Veröffentlichung politisch-satirischer Beiträge in der ››Neuen Rundschau‹‹. 21. April 1920: Tod der Mutter. Oktober 1920: Der Roman „Wallenstein“ erscheint (Fertigstellung im Mai 1919). 26. Februar 1921: Alfred Döblin lernt die Fotografin Yolla (Charlotte) Niclas kennen, beginnt eine Liebesbeziehung mit ihr. 25. April 1921: Tod des Vaters; an der Beerdigung nimmt der Sohn nicht teil. Mai 1922: Schließung der Arztpraxis zugunsten der Arbeit an dem Zukunftsroman „Berge Meere und Giganten“ – 1923 fertiggestellt. 1924: Die Erzählung „Die beiden Freundinnen und ihr Giftmord“ (auf einem realen Fall basierend) erscheint. September bis November 1924: Polen-Reise; Bericht erscheint ein Jahr später. 1925: Engagement in der ››Gruppe 25‹‹ (Vereinigung linksgerichteter Schriftsteller: Brecht, Musil, Tucholsky u. v. a.).
15. Januar 1926: Uraufführung des Theaterstücks „Lusitania“. März 1926: Alfred Döblin, Bertolt Brecht und Arnolt Bronnen fühlen sich bei einem Besuch in Dresden unangemessen behandelt, bringen ihren Unmut darüber bei einer Lesung in der Elbestadt zum Ausdruck – und lösen damit einen Skandal aus. 7. Dezember 1926: Geburt des Sohnes Stefan Döblin.
Herbst 1927: Beginn der Aufzeichnung des Großstadtromans „Berlin Alexanderplatz“. 10. Januar 1928: Alfred Döblin wird in die ››Preußische Akademie der Schönen Künste‹‹ gewählt, Sektion ››Dichtkunst‹‹. Oktober 1929: Alfred Döblins bekanntestes Werk, „Berlin Alexanderplatz“, erscheint – und findet, bereits kurze Zeit später in mehrere Sprachen übersetzt, weltweite Verbreitung. Das Faszinosum des Romans besteht offensichtlich in dem Umstand, dass der Verfasser mit einem Helden (Franz Biberkopf) und einer Handlung noch an das bislang vorherrschende Romanschema anknüpft, andererseits aber auch neue Stilmittel wie innere Monologe, Montage und Collage gekonnt einsetzt.
Juni bis Juli 1930: Darmerkrankung, anschließende Kur. 29. November 1930: Uraufführung des Theaterstücks „Die Ehe“. Ab Mai 1931: Zusammenkünfte des sogenannten ››Döblin-Kreises‹‹, dem 14 Intellektuelle angehören. 8. Oktober 1931: Premiere des Films „Berlin Alexanderplatz“ von Phil Jutzi. März 1932: Unter dem Titel „Giganten“ erscheint die Neufassung des Romans „Berge Meere und Giganten“.

Alfred Döblin – aus „Berlin Alexanderplatz“, Erstes Buch:

Er stand vor dem Tor des Tegeler Gefängnisses und war frei. Gestern hatte er noch hinten auf den Äckern Kartoffeln geharkt mit den andern, in Sträflingskleidung, jetzt ging er im gelben Sommermantel, sie harkten hinten, er war frei. Er ließ Elektrische auf Elektrische vorbeifahren, drückte den Rücken an die rote Mauer und ging nicht. Der Aufseher am Tor spazierte einige Male an ihm vorbei, zeigte ihm seine Bahn, er ging nicht. (…)


1933-1945. LEBEN IM EXIL: ZÜRICH, PARIS, HOLLYWOOD

1933 Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland
1933-1945 Zweiter Weltkrieg

Unmittelbar nach dem Brand des Reichstages (27./28. Februar) flieht Alfred Döblin, gewarnt vor Verfolgung, Anfang März 1933 in die Schweiz. Seine Frau Erna folgt ihm mit drei Söhnen; Zürich wird erster Zufluchtsort. 18. März 1933: Austritt aus der ››Preußischen Akademie der Schönen Künste‹‹. 10. Mai 1933: Im Rahmen der Bücherverbrennung fallen auch Werke Döblins der Vernichtung anheim.
September 1933: Übersiedlung der Familie nach Paris. April 1934: Der noch in Berlin begonnene Roman „Babylonische Wandrung oder Hochmut kommt vor dem Fall“ erscheint im Amsterdamer Querido-Verlag. 16. Oktober 1936: Einbürgerung der Familie in Frankreich. Als Arzt darf Döblin allerdings nicht tätig sein; diesen Umstand anzunehmen, bereitet ihm Schwierigkeiten. In den ersten Jahren des Exils interessiert und engagiert sich Alfred Döblin für die jüdische Freiland-Bewegung. Auch literarisch ist er weiterhin tätig: Der Roman „Pardon wird nicht gegeben“ und die Schrift „Flucht und Sammlung des Judenvolkes“ erscheinen 1935 bei Querido – wie auch 1937/1938 die (auf zwei Bände verteilte) Romantrilogie „Amazonas“.
Nach dem Einmarsch der Deutschen in Frankreich flieht die Familie Döblin zunächst nach Südfrankreich, von dort aus nach Portugal – und schließlich in die Vereinigten Staaten von Amerika. Über New York gelangen die Döblins nach Kalifornien, wo sie sich im November 1940 in Hollywood niederlassen. Oktober 1941: Alfred Döblins Vertrag mit den MGM-Studios, die ihn im Herbst zuvor als Scriptwriter verpflichtet haben, läuft aus. Nachdem auch die Arbeitslosenunterstützung nicht mehr ausgezahlt wird und zumindest zeitweise die finanzielle Unterstützung aus dem ››Writers Fund‹‹ ausbleibt, gerät die Familie mehr und mehr in wirtschaftliche Not. Im Herbst 1942 erleidet Erna Döblin einen Schwächeanfall, Alfred im Dezember einen Herzanfall. September 1943: Abschluss des dreiteiligen Erzählwerks „November 1918“; der historische Roman beleuchtet die Ursachen der dramatischen Weltlage. 20. März 1945: Erst an diesem Tag erfährt die Familie, dass sich Wolfgang Döblin, um nicht in deutsche Gefangenschaft zu geraten, im Juni 1940 das Leben genommen hat …
Während des Exils beschäftigt sich Alfred Döblin mit unterschiedlichen Religionen und Philosophien, setzt sich mit den Schriften Kierkegaards und der Kirchenväter auseinander. Seine Sinnsuche zeitigt praktische Folgen: Am 30. November 1941 empfängt Alfred Döblin die katholische Taufe. Ehefrau Erna und die Söhne Stefan und Peter vollziehen ebenfalls den Übertritt. Die Konversion Alfred Döblins, die dieser bis zum Kriegsende geheim hält, ruft bei etlichen zeitgenössischen Schriftstellern (z. B. bei Bertolt Brecht) Verwirrung bis Unverständnis hervor.

Alfred Döblin über sein Exil – aus einem Brief:

Die ganze Schwere des Exils liegt auf mir. Für mich ist Amerika weder Immigration noch einfache Emigration, sondern selbstverständlich Asylland eines Exilierten. Wodurch Exil? Durch die völlige Unmöglichkeit, (für mich wie viele andere) hier Fuß zu fassen, oder gar Wurzeln zu schlagen.

(zitiert nach Oliver Bernhardt: Alfred Döblin)


1945-1953. RÜCKKEHR NACH DEUTSCHLAND

Herbst 1945: Rückkehr nach Europa. 9. November 1945: Alfred Döblin reist nach Baden-Baden, um als Kulturbeauftragter der französischen Besatzungsmacht (Chef des literarischen Büros der ››Direction l’Education publique‹‹) Sorge zu tragen für die Volkserziehung im Nachkriegsdeutschland. Ehefrau Erna bleibt zunächst noch in Paris, folgt ihrem Gatten aber einige Monate später nach Baden-Baden. Zu den Aufgaben Alfred Döblins gehört neben der Begutachtung von neuen Buchmanuskripten die Herausgabe der literarischen Zeitschrift ››Das Goldene Tor‹‹ – in der vor allem Exilanten wieder erste Beiträge in Deutschland veröffentlichen sollten. November 1946: Die in Amerika verfasste Erzählung „Der Oberst und der Dichter“ erscheint. Dezember 1946: Alfred Döblin veröffentlicht unter dem Pseudonym Hans Fiedeler im Heftformat die Dokumentation „Der Nürnberger Lehrprozess“ über den Nürnberger Kriegsverbrecherprozess, dessen Verlauf er aufmerksam verfolgt hat. Unter der Überschrift ››Kritik der Zeit‹‹ verfasst er Rundfunkbeiträge für den Südwestfunk, wirkt darüber hinaus als Autor und Herausgeber.
1. April 1948: Ende des Dienstverhältnisses infolge des Erreichens der Altersgrenze; Alfred Döblin bleibt aber Herausgeber der Zeitschrift ››Das Goldene Tor‹‹. Juli 1949: Beteiligung an der Gründung der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Oktober 1949: Umzug nach Mainz, dem neuen Amtssitz der französischen Kulturbehörde.
Alfred Döblins in Amerika begonnener und 1946 abgeschlossener Roman „Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende“ wie auch die 1950 fertiggestellte Erzählung „Die Pilgerin Aetheria“ sowie weitere in diesen Jahren verfassten Werke sind deutlich geprägt von der Hinwendung ihres Verfassers zum Christentum. Trotz anhaltender Ehrungen findet das schriftstellerische Schaffen Alfred Döblins immer weniger Anklang in der literarischen Szene wie auch in der Öffentlichkeit. 1951: Einstellung – aus wirtschaftlichen Gründen – der anfangs erfolgreichen Zeitschrift „Das Goldene Tor“. 29. September 1952: Alfred Döblin erleidet einen Herzinfarkt. Anfang 1953: Bundespräsident Theodor Heuss besucht den aus dem Krankenhaus entlassenen Schriftsteller.
Die mangelnde Aufmerksamkeit für sein Werk geht in keiner Weise spurlos an Alfred Döblin vorüber; zunehmend ergreifen Enttäuschung und Resignation Besitz von ihm. In die ››Gruppe 47‹‹ findet er keine Aufnahme; auch zeigt er sich enttäuscht über den politischen Werdegang der jungen Bundesrepublik, die seines Erachtens nicht wirklich mit dem Faschismus abgeschlossen hat. 29. April 1953: Alfred und Erna Döblin verlassen Deutschland ein zweites Mal – und leben fortan in Paris.

Alfred Döblin über sein Verweilen im Nachkriegsdeutschland
– in einem Brief an Bundespräsident Theodor Heuss:

Es wurde keine Rückkehr, sondern ein etwas verlängerter Besuch. Ich kann nach den sieben Jahren, jetzt, wo ich mein Domizil in Deutschland wieder aufgebe, mir resumieren: es war ein lehrreicher Besuch, aber ich bin in diesem Lande, in dem ich und meine Eltern geboren sind, überflüssig.


1953-1957. DIE LETZTEN JAHRE

Alfred Döblin über das Sterben
– aus: Schriften zu Ästhetik, Poetik und Literatur:

Wir werden in keinem Augenblick im Stich gelassen von etwas Größerem, wahrhaft Mächtigen, wenn sich unser Dasein zu Ende neigt.

Die letzten Lebensjahre Alfred Döblins sind vor allem auch gekennzeichnet durch viele Krankenhaus- und Kuraufenthalte des Schriftstellers, der in Frankreich nunmehr eher zurückgezogen lebt. Bemühungen, ihn wieder zur Rückkehr in die Bundesrepublik zu bewegen, laufen ins Leere – ebenso der Vorschlag Bertolt Brechts, ausreichend versorgt nach Ostberlin überzusiedeln. 28. Oktober 1954: Großer Literaturpreis der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Januar bis Juni 1957: Auszüge aus „Die Pilgerin Aetheria“ erscheinen in der katholischen Wochenzeitung ››Michael‹‹. Ab Ende 1955 verschlechtert sich der Gesundheitszustand von Alfred Döblin in drastischer Weise.
September 1956: Der Roman „Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende“ wird in einem ostdeutschen Verlag veröffentlicht – ein Jahrzehnt nach seiner Fertigstellung; ein Jahr später erscheint er auch in der Bundesrepublik. Das Werk, das sich mit der Ursache des Krieges und den daraus resultierenden Verantwortlichkeiten auseinandersetzt, wird überwiegend positiv aufgenommen. Die schon seit vielen Jahren immer wieder aufkommende Idee, Alfred Döblin für den Nobelpreis für Literatur vorzuschlagen, gewinnt noch einmal Gestalt.
4. Juni 1957: Im Krankenhaus erreicht den Schriftsteller die Nachricht, dass er den Literaturpreis der Bayrischen Akademie der Schönen Künste erhalten soll. Die Verleihung ist vorgesehen für den 27. Juni 1957.
26. Juni 1957: Alfred Döblin verstirbt in Gegenwart seiner Ehefrau Erna im Landeskrankenhaus Emmendingen. Tags darauf wird ihm der zugesprochene Literaturpreis in München posthum verliehen.
15. September 1957: Erna Döblin nimmt sich in Paris das Leben. Sie wird auf dem Friedhof von Housseras beigesetzt – neben ihrem Ehemann und ihrem Sohn Wolfgang.


Heran an das Leben! Dichter! Dichter!

Alfred Döblin – aus „Berge Meere und Giganten“



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Link:
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LITERATURANGABEN zum Beitrag

Literatur zu Alfred Döblin

Der vorliegenden Aufstellung von Daten zu Leben und Werk Alfred Döblins liegt vor allem die Zeittafel aus der äußerst informativen und anschaulichen Biografie von Oliver Bernhardt zugrunde. – Daneben fanden Lexikonartikel Verwendung.

Bernhardt, Oliver: Alfred Döblin. dtv portrait. Originalausgabe. München 2007.

Artikel: Döblin. In: Meid, Volker: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart 2006. S. 182 – S. 185.

Schweikert, Uwe: Artikel: Döblin, Alfred. In: Deutschsprachige Autoren. 100 Porträts. Stuttgart 2004. S. 45 – S. 48.

Werke von Alfred Döblin

Döblin, Alfred: Die Ermordung einer Butterblume. In: Deutschland erzählt. Fin de Siècle – Avantgarden – Exil. Herausgegeben von Albert Meier unter Mitarbeit von Maike Schmidt. Originalausgabe. Frankfurt 2006. S. 133 – S. 145.

Döblin, Alfred: Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf. Text der Erstausgabe. 45. Auflage. München 2006.

Döblin, Alfred: Das gefährlichste Organ des Menschen ist der Kopf. Lebensweisheiten. Herausgegeben von Christina Althen. Originalausgabe. München 2007.

Bildnachweis

Das Foto von Alfred Döblin hat das Deutsche Literaturarchiv Marbach zur Verfügung gestellt. – Herzlichen Dank für die Genehmigung zur Nutzung!


Jürgen Giszas - im Juni 2007


 
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